Lichtenau [Coshocton], Staat Ohio, USA

 

Zur Geschichte des Ortes Lichtenau [Coshocton]
von Heinrich K. Hillebrand

 

SCHOENBRUNN
[Literatur: Historische Zentrale Ohio]

Die Stadt Schoenbrunn wurde im Jahr 1772 von der Moravischen Mission, David Zeisberger, gegründet. Es lag nahe dem heutigen New Philadelphia, Ohio. Das Wort “Schoebrunn” bedeutet „schöner Brunnen“ im Deutschen. Zeisberger gründete/baute die erste Kirche in Ohio und konvertierte Indianer zum Christentum. Zeisberger zwang den Indianern das Christentum nicht auf, sondern betonte den Segen des Christentums, ohne die indianische Identität zu zerstören. Um die 400 Indianer konvertierten, hauptsächlich Delaware Indianer. Das Leben in Schoenbrunn bestand aus einer Kombination aus Gewohnheiten und Gebräuchen, sowohl der Indianer als auch der Siedler. Die Angehörigen der Mission und die Indianer teilten sich die anfallende Arbeit. Die Stadt wurde so erfolgreich, dass schon bald weitere Städte gegründet wurden: Gnadenhutten, Lichtenau, Goshen and Salem.

Alle florierten unter der Leitung von Zeisberger und dem Delaware Indianerhäuptling Newcomer. Indianerhäuptling Newcomer war kein Christ, tolerierte aber das Christentum. Zeisberger und seine Mitarbeiter unterrichteten die Indianer-Kinder und Indianerhäuptling Newcomer schrieb Hymnen und Gebete auf und entwarf ein Lesebuch in der Indianersprache der Delaware.

Der Revolutionskrieg setzte dem friedlichen Leben der Siedlungen ein Ende. Die Moravier verhielten sich neutral in diesem Krieg, aber es war klar, dass die Siedlungen den Konflikt zwischen den Briten und den Kolonisten nicht vermeiden konnten. Weder die Indianer noch die Weißen trauten den christianisierten Indianern. Im Jahr 1776 wurde der letzte Gottesdienst in der Kirche in Schoenbrunn gehalten und dann wurde das Gebäude niedergerissen, um eine Entweihung zu verhindern. Man verließ Schoenbrunn, das dann dem Erdboden gleich gemacht wurde.